Wanderung von Carvoeiro nach Ferragudo
Wanderung an der Südküste der Algarve
Der Küstenwanderweg führt nahe der Abbruchkante entlang
Wanderwoche Tag 5: Wanderung nach Ferragudo ein Gefühl von Urlaub stellt sich ein

An einem sonnigen Morgen im Mai treffen wir uns in Carvoeiro, um eine Wanderung an der Südküste der Algarve durchzuführen. Wir wandern zunächst durch ein Wohngebiet, wo nicht nur Einheimische wohnen. Wunderschöne Häuser und Villen sind zusehen. Kein Wunder, daß sich hier einige unserer Landsleute niedergelassen haben, bei diesem angenehmen Klima an der Algarve und der hervorragenden Lage.
Völlig unscheinbar zweigt unser schmaler Wanderweg nach links ab in Richtung Meer.
Der tunnelartige Wanderweg ist gesäumt von verschiedenen Wildpflanzen, die üppig vor sich hin wachsen. Wie schön, man hat
nicht das Gefühl, daß man sich an der Algarve-Küste bewegt, wenn da nicht das unverkennbare Schreien der
Möwen und die salzhaltige Luft wären. Doch als der Wanderweg endet stehen wir direkt an der Steilküste
und der Wind bläst uns kräftig ins Gesicht. Wir werden von unserem Wanderführer Uwe
ermahnt den Sonnenschutz nicht zu vergessen. Die Sonne scheint hier in Portugal an der Algarve intensiver als in Deutschland
und durch den frischen Wind merkt man nicht wie die Haut verbrennt.
Wir wandern in Richtung Westen, mal auf breiteren und dann wieder auf schmalen Wanderwegen, immer Berg
auf und ab an der Algarve-Küste entlang. Die Wanderwege sind holperig, aber doch gut begehbar. Jedes Mal wenn
es Berg ab geht wissen wir, warum sich ein gutes Profil unter den Wanderschuhen auszahlt. Ein, zwei
Wanderer in unserer kleinen Gruppe hatten sich für leichtere Turnschuhe entschieden und einige von unserer
Wandergruppe müssen lächeln, als sie wie auf Eiern den Berg hinunter gehen und dabei befürchten auszurutschen.
An jeder Felsnase, die ins Meer hinausragt haben wir wunderbare Ausblicke auf die Küstenlandschaft der Algarve
und das bewegte Meer. Obwohl wir schon an der Südküste der Algarve gewandert sind und diese malerische Natur
in uns aufgenommen haben, ist es hier irgendwie
doch ganz anders. Ein Gefühl von Urlaub und Gelassenheit stellt sich ein was einem diese herrliche Landschaft vermittelt.
Die Vegetation an diesem Abschnitt der Algarve unterscheidet sich nicht großartig von den anderen Küstenwanderungen. Trotzdem sieht jeder Taleinschnitt, den wir durchwandern anders aus. Von hier unten sehen wir deutlich, wie sich weiter oben an den Vorsprüngen Risse gebildet haben. Man wartet fast darauf, daß dieser Vorsprung gleich ins Meer abrutscht.
Wenn man dort oben steht, sieht man nicht wie gefährlich es ist sich dort aufzuhalten und wir verstehen jetzt
warum unser Wanderführer Uwe immer wieder warnt nicht zu dicht an die Abbruchkante zu gehen. Die Erde ist
durch die Wechsel von Feuchtigkeit zu Trockenheit ständig in Bewegung und es kann sein, daß plötzlich
ein Stück der Algarve-Steilküste ins Meer fällt.
Wir wandern einige Zeit weiter in Richtung Westen, kommen nun in die Nähe eines Leuchtturms und blicken auf die
Mündung des Rio Arade. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir den wunderschönen scheinbar endlosen
Sandstrand von Praia da Rocha und die
dahinter stehenden Betontürme. Der Yachthafen von Praia da Rocha hebt sich wegen der bunten, kleineren
Gebäude sehr nett vom restlichen Bild ab.
Wir wandern zunächst etwas landeinwärts und der Wanderweg führt uns zu einen wirklich winzigen Strand, dem Praia de Pintadinho. Das dortige Restaurant lädt zum Verweilen ein, doch wir wandern weiter ohne einzukehren, weil wir ja auch nicht mehr allzu weit von Ferragudo unserem Endpunkt der Wanderung entfernt sind. Wir wandern nun noch einmal einen Hügel hinauf und oben angelangt haben wir erneut eine fantastische Aussicht. Ferragudo ist in Sichtweite und wir freuen uns schon auf ein kühles Getränk.
Ein schmaler Wanderweg bringt uns hinunter zum Strand von Ferragudo, dem Praia Grande. Nachdem wir an der Burg, die
im 16. Jahrhundert zum Schutz von Ferragudo erbaut wurde vorbeigewandert sind, erreichen wir recht schnell den Ortsrand
und wandern durch kleine beschauliche Gassen, wo es appetitlich nach gegrillten Sardinen riecht. Auf dem Marktplatz
lassen wir uns im Schatten, in einem der dortigen Kaffees nieder und lassen diese eindrucksvolle Wanderung ausklingen.